Eigenes Regenwasser speichern: Die besten Tipps für den Zisternenbau
Wasser wird immer teurer – doch Regen gibt es umsonst. Mit einer Zisterne lässt sich diese natürliche Ressource clever nutzen, um den Wasserverbrauch im Haushalt und Garten nachhaltig zu senken. Das gesammelte Wasser eignet sich für die Gartenbewässerung, Toilettenspülung und sogar die Waschmaschine. Auf diese Weise lassen sich bis zu 50 % der Trinkwasserkosten einsparen, was sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel schont.
Gerade in heißen Sommermonaten ist ein zuverlässiger Wasservorrat Gold wert. Wer eine eigene Wasserspeicherung plant, kann nicht nur Kosten senken, sondern auch unabhängiger von Wasserversorgern werden.
Planung & Genehmigungen: Das solltest du wissen
Bevor der Bau beginnt, sollten einige grundlegende Fragen geklärt sein:
- Wie viel Wasser wird benötigt? → Die Größe des Speichers hängt davon ab, ob das Wasser nur für den Garten oder auch im Haus genutzt wird. Ein 4-Personen-Haushalt mit Garten benötigt 5.000–7.000 Liter.
- Brauche ich eine Genehmigung? → In vielen Gemeinden ja, insbesondere wenn das System an das Hauswassersystem angeschlossen wird.
- Gibt es Fördermittel? → Einige Kommunen und Bundesländer bieten Zuschüsse oder Steuervergünstigungen für den Bau an.
- Welche Dachfläche ist verfügbar? → Je größer die Dachfläche, desto mehr Regenwasser kann gesammelt werden.
- Wie ist die Bodenbeschaffenheit? → Ein hoher Grundwasserspiegel oder felsiger Untergrund können den Einbau erschweren.
Die richtige Zisterne wählen: Material & Größe im Vergleich
Material | Vorteile & Nachteile |
---|---|
Beton | ✅ Sehr langlebig, schützt vor Algenbildung, stabil. ❌ Sehr schwer, teurer Einbau. |
Kunststoff (PE/PP) | ✅ Leicht, einfacher Einbau, korrosionsfrei. ❌ Weniger stabil, UV-empfindlich. |
GFK (Glasfaserverstärkter Kunststoff) | ✅ Extrem stabil, langlebig, leicht transportierbar. ❌ Höhere Anschaffungskosten. |
Die Größe des Speichers richtet sich nach dem Wasserbedarf. Eine Faustregel besagt: 1.000 Liter pro 25 m² Dachfläche. Wer Regenwasser auch im Haushalt nutzt, sollte eine größere Speicherkapazität einplanen.
Einbau & Installation: Schritt für Schritt
- Grube ausheben – Die Tiefe richtet sich nach der Größe der Anlage. Sie sollte unterhalb der Frostgrenze (mind. 80 cm) liegen.
- Fundament vorbereiten – Eine Betonplatte oder ein verdichtetes Sandbett sorgt für stabilen Stand.
- Zisterne einsetzen – Per Kran oder Bagger wird das Behältnis an Ort und Stelle gebracht.
- Anschlüsse verlegen – Zulauf- und Überlaufrohre sowie Hausanschlüsse werden installiert.
- Filter integrieren – Um Verunreinigungen durch Laub und Schmutz zu verhindern, sind Filter essenziell.
- Auffüllen & Abdichten – Nach einem Dichtigkeitstest wird die Grube mit Erde aufgefüllt.
Wer Regenwasser im Haus nutzen möchte, benötigt eine Pumpe, um es mit ausreichendem Druck bereitzustellen.
Wartung & Pflege: So bleibt das System sauber
Damit das gespeicherte Wasser dauerhaft sauber bleibt, sind regelmäßige Kontrollen und Wartungsarbeiten erforderlich.
- Filter reinigen → Alle 3–6 Monate, um Verstopfungen zu vermeiden.
- Wasserstand prüfen → Besonders im Sommer sollte regelmäßig kontrolliert werden.
- Bodenablagerungen entfernen → Schlamm sollte alle 2–3 Jahre entfernt werden.
- Pumpen & Leitungen prüfen → Einmal jährlich überprüfen, ob das System einwandfrei funktioniert.
Ein schwimmender Entnahmefilter sorgt dafür, dass das Wasser aus der saubersten Schicht entnommen wird.
Häufige Fehler vermeiden: Was du beachten solltest
- ❌ Zu kleine Zisterne → Schnell überfüllt, reicht aber nicht für längere Trockenzeiten.
- ❌ Kein Überlauf eingeplant → Kann bei Starkregen überlaufen.
- ❌ Schlechte Filterung → Wasser wird schnell verschmutzt.
- ❌ Falscher Standort → In hochwassergefährdeten Gebieten kann die Zisterne „aufsteigen“.
FAQ: Alles, was du über Regenwassernutzung wissen musst
Lohnt sich die Speicherung von Regenwasser finanziell wirklich?
Ja! Je nach Nutzung lassen sich bis zu 50 % der Trinkwasserkosten einsparen. In vielen Gemeinden fallen zudem keine Abwassergebühren für das gesammelte Wasser an.
Wie groß sollte mein Speicher sein?
Für einen 4-Personen-Haushalt mit Garten empfiehlt sich eine Kapazität von 5.000–7.000 Litern.
Brauche ich eine Genehmigung?
Meistens ja, vor allem bei Hausanschlüssen. Systeme für die reine Gartenbewässerung sind oft genehmigungsfrei.
Welches Material ist am besten?
- ✅ Beton – langlebig, schützt vor Algen.
- ✅ Kunststoff – leicht, einfach einzubauen.
- ✅ GFK – extrem stabil, aber teurer.
Kann ich Regenwasser für die Waschmaschine nutzen?
Ja, mit einem geeigneten Filter. Regenwasser ist weicher als Leitungswasser und spart Waschmittel. Eine Trinkwassertrennung ist gesetzlich vorgeschrieben.
Wie wird das Wasser entnommen?
Mit einer Gartenpumpe für Bewässerung oder einem Hauswasserwerk, das den Druck für den Hausgebrauch sicherstellt.
Kann die Anlage im Winter einfrieren?
Nein, wenn sie mindestens 80 cm tief eingegraben ist. Oberirdische Kunststoffspeicher müssen isoliert oder geleert werden.
Nachhaltig Wasser sparen und unabhängig bleiben
Eine gut geplante Zisterne bietet zahlreiche Vorteile: Sie senkt die Wasserkosten, reduziert die Abhängigkeit von öffentlichen Versorgern und sorgt für eine zuverlässige Wasserversorgung – selbst in trockenen Sommern. Wer auf die richtige Größe, ein gutes Filtersystem und regelmäßige Wartung achtet, kann Regenwasser langfristig effizient nutzen. 🚀
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