Die stille Reserve unter Ihrem Rasen: Was Sie wissen sollten
Trinkwasser wird immer kostbarer. Gleichzeitig verschwenden viele Haushalte jährlich Tausende Liter für Gartenbewässerung, Toilettenspülung oder die Autowäsche. Wer diesem Trend etwas entgegensetzen will, kann direkt mit einem unsichtbaren Speicher im eigenen Garten ansetzen. Dieser Beitrag zeigt, warum die unterirdische Lösung langfristig überzeugt und worauf es beim Einbau ankommt.
Warum unterirdisch besser funktioniert
Viele entscheiden sich für oberirdische Regentonnen, eine günstige, aber begrenzte Lösung. Ein unterirdisches System hingegen bleibt unsichtbar, ist frostsicher und bietet deutlich mehr Volumen. Gerade bei größeren Grundstücken kann ein solcher Speicher mehrere Tausend Liter aufnehmen und damit auch Trockenperioden zuverlässig überbrücken.
Hinzu kommt der optische Vorteil: Keine störenden Behälter, kein zusätzlicher Platzbedarf. Rasen oder Beete bleiben uneingeschränkt nutzbar.
Was beim Einbau zu beachten ist
Der Einbau eines unterirdischen Speichers erfordert eine gute Planung und idealerweise professionelle Unterstützung. Folgende Punkte sind dabei entscheidend:
Platzwahl: Der Tank sollte möglichst zentral im Garten oder in Nähe der Dachentwässerung liegen. Achten Sie darauf, dass keine Strom- oder Wasserleitungen im Weg sind.
Bodeneigenschaften: Ein stabiler, tragfähiger Boden erleichtert den Einbau und verhindert spätere Senkungen.
Zugänglichkeit: Für Wartung und Reinigung ist ein Domschacht erforderlich. Der Zugang sollte frei bleiben.
Genehmigungen: In manchen Gemeinden sind bestimmte Tankgrößen oder der Anschluss an das Brauchwassersystem genehmigungspflichtig.
Einbau selbst machen? Möglich, aber anspruchsvoll. Erdarbeiten, richtiges Verfüllen und der Anschluss an Fallrohre und Pumpe erfordern Fachkenntnisse.
Tipp: Wer auf Nummer sicher gehen will, holt sich mindestens eine Fachfirma zur Beratung oder für die Erdarbeiten.
Die Kosten im Überblick
Je nach Größe und Ausstattung liegen die Gesamtkosten für einen unterirdischen Speicher zwischen 2.000 € und 5.000 €. Wer Eigenleistung einbringt, kann sparen, sollte aber genau kalkulieren. Auch Förderungen sind regional möglich und lohnen den Blick ins kommunale Förderverzeichnis.
Lohnt sich das Ganze?
Langfristig: ja. Denn ein solcher Speicher reduziert den Trinkwasserverbrauch deutlich. Für die Gartenbewässerung reicht in vielen Regionen der Niederschlag über das Jahr aus, wenn er nur richtig gesammelt wird. Haushalte, die zusätzlich Brauchwasser für WC oder Waschmaschine nutzen, sparen besonders viel. Ein weiterer Pluspunkt: Der ökologische Fußabdruck verbessert sich sichtbar, ohne Komforteinbußen.
Wie stark sich ein unterirdischer Regenwasserspeicher im Alltag tatsächlich bemerkbar macht, zeigt ein reales Beispiel aus Niedersachsen. Die folgende Fallstudie liefert konkrete Zahlen, Erfahrungen und Einblicke aus der Praxis – inklusive Einsparpotenzial und Einbaukosten.
Und wer sich umfassend über die Erdtank Regenwasser Technik informieren möchte, findet auf spezialisierten Seiten detaillierte Informationen zu Tanktypen, Einbauvarianten und Zubehör.
So spart ein Vierpersonenhaushalt jährlich über 40.000 Liter Trinkwasser
Ausgangslage:
Familie Schröder lebt in einem Einfamilienhaus mit 700 m² Grundstücksfläche und 140 m² Dachfläche in Niedersachsen. Nach drei trockenen Sommern entschieden sie sich für eine unterirdische Lösung zur Regenwassernutzung.
🔧 Umsetzung
Tankvolumen: 6.000 Liter
System: Kunststofftank mit Filter, Überlauf, Tauchpumpe und Gartenanschluss
Einbau: durch Fachfirma mit Bagger und Anschluss an Fallrohre
Dauer: 2 Tage
Kosten: ca. 4.600 € (inkl. Einbau, Material, Planung)
📆 Nutzung nach einem Jahr
Gartenbewässerung: 30.000 Liter
Autowäsche und Terrassenreinigung: 5.500 Liter
WC-Spülung (über separates Leitungssystem): ca. 6.200 Liter
Gesamtersparnis: über 41.700 Liter Trinkwasser
Trinkwasserkosten gesenkt um: ca. 280 € jährlich
Amortisationszeit: ca. 15–16 Jahre (ohne Fördermittel)
💬 Zitat der Eigentümerin
„Wir hätten nie gedacht, wie viel Wasser vom Dach kommt. Seit der Installation nutzen wir fast ausschließlich aufgefangenes Regenwasser im Garten. Auch optisch ist nichts zu sehen, der Tank liegt ja unter dem Rasen.“
📌 Fazit der Fallstudie
Ein gut geplanter Erdtank bietet nicht nur Versorgungssicherheit, sondern auch handfeste finanzielle Vorteile. Besonders in Haushalten mit viel Gartenfläche oder hohem Wasserbedarf lohnt sich die Investition, auch ganz ohne Förderung. Entscheidend für den Erfolg: ein durchdachter Standort, gute Filtertechnik und regelmäßige Kontrolle.
Doch welche Bauteile machen ein solches System eigentlich aus und worauf sollten Sie bei der Auswahl achten? Der folgende Steckbrief bietet eine kompakte Übersicht der wichtigsten Komponenten und Funktionen eines Erdtanks für Regenwasser.
Systemkomponenten und Eigenschaften eines unterirdischen Regenwasserspeichers
Komponente / Eigenschaft | Beschreibung |
---|---|
Material des Tanks | Meist Polyethylen (Kunststoff), alternativ Beton – UV-beständig und korrosionsfrei |
Typischer Tankinhalt | 3.000 bis 10.000 Liter, abhängig von Dachfläche, Garten und Bedarf |
Einbauposition | Unterirdisch im Garten, ideal in Fallrohrnähe |
Filtereinheit | Vor dem Zulauf eingebaut – entfernt Laub, Sand, Schmutz |
Überlauf mit Geruchsverschluss | Leitet überschüssiges Wasser ab, schützt vor Rückstau und Verunreinigung |
Pumpensystem | Tauchpumpe oder Druckpumpe – sorgt für gleichmäßige Wasserverteilung |
Nutzung im Haushalt | Optional für Toilettenspülung, Waschmaschine – über separates Leitungssystem |
Wartung & Reinigung | 1–2× jährlich Filter prüfen, Domschacht reinigen, Pumpe kontrollieren |
Lebensdauer | 25–50 Jahre bei fachgerechtem Einbau und Pflege |
Besonderheit | Unsichtbar im Garten, keine Platzverschwendung, keine Frostgefahr |
💡 Tipp: Ein Domschacht mit kindersicherem Deckel erleichtert nicht nur die Wartung, sondern auch spätere Erweiterungen z. B. den Anschluss zusätzlicher Fallrohre oder Technik.
Nachhaltigkeit beginnt im Boden
Ein Erdtank spart nicht nur bares Geld, sondern verbessert auch die Ökobilanz des Haushalts dauerhaft, wartungsarm und ohne Einschränkungen im Alltag. Besonders überzeugend: Die Technik bleibt nahezu unsichtbar, der Garten bleibt voll nutzbar, und das System arbeitet leise im Hintergrund. Ob für Gießkanne, Schlauch, WC oder Waschmaschine, das Wasser steht jederzeit zur Verfügung, wenn es gebraucht wird.
Mit dem richtigen Standort, einem passenden Filtersystem und einer fachgerechten Installation wird aus einem schlichten Behälter im Erdreich ein zentrales Element moderner Haustechnik. Das spart nicht nur Wasser, sondern macht den Garten zukunftssicher, egal ob bei Trockenheit, steigenden Preisen oder wachsendem Umweltbewusstsein.
Kurz gesagt: Wer heute an morgen denkt, baut seine Reserve dort, wo sie niemand sieht, aber alle spüren.
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